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Montag, 30. Juni 2014


Am 2.Juli feiern wir das Fest Marias Heimsuchung
 (lateinisch: Visitatio Mariae) 


Maria besucht Ihre Verwandte Elisabeth
In der Ostkirche heißt das auch Fest der Begegnung



Doch warum Feiern wird dieses Fest? 
Dieses Fest wurde 1263 vom Ordensgeneral der Franziskaner dem heiligen Bonaventura für seinen Orden eingeführt. Durch das schnelle Wachsen des Ordens fand es in der ganzen Westkirche schnelle Verbreitung. Unter Papst Pius V. wurde der Festtag am 2. Juli in den allgemeinen römischen Kalender aufgenommen.

Im Lukas-Evangelium 1,39 bis 56 wird erzählt, wie die schwangere Maria ihre Verwandte Elisabeth besucht. Hier findet sich das Magnificat. Da der Text höchstvermutlich "Originalton" der Gottesmutter ist (sicher, lt.Bibelkommission  26. Juni 1912) zeigt er auch, dass Maria in der Schrift des Volkes Israel zuhause war und alte Traditionen auf ihr Leben hin neu zu deuten verstand.Es ist einer der wichtigsten Gebetstexte aus dem Neuen Testament , der regelmäßig im Gottesdienst gebetet wird.


Wollen wir aber erst auf Elisabeth blicken. Elisabeth stammte aus dem Priestergeschlecht Aarons lebte in Ein Kerem in Israel und war Verheiratet mit dem Priester Zacharias doch die Ehe war Kinderlos und es galt damals als Zeichen das sich Gott von einem Menschen abgewandt hatte.
Elisabeth die Verwandte Mariens der Mutter Jesu, galt als Unfruchtbar und war eigentlich schon zu alt um ein Kind zu kriegen. Doch Sie und Ihr Mann Zacharias beteten zu Gott und Ihr bete wurde erhört. Der Erzengel Gabriel erschien ihrem Mann Zacharias als er gerade im Tempel das Rauchopfer Gott darbrachte. Zacharias erschrak und fürchtete sich ; doch der Engel sprach ihm Mut ein und kündete ihm an, dass sein Gebet erhört sei und seine Frau Elisabeth einen Sohn gebären werde, denn er Johannes nennen solle.

„Viele, fuhr der Engel fort, werden sich über seine Geburt erfreuen; denn er wird groß sein vor dem Herrn; er wird im Mutterleibe schon mit dem heiligen Geiste erfüllt werden, viele Menschen zum Herrn bekehren und ihm ein vollkommenes Volk bereiten.

Weil Zacharias aber mit ungläubigem Erstaunen reagierte und es einfach dem Engel nicht Glauben wollte, da Er und seine Elisabeth so alt waren, wurde er bis zur Geburt mit Stummheit geschlagen (Lukasevangelium, 1, 5 - 25).

Der Engel sprach weiter:
„Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt worden, dir diese frohe Botschaft zu bringen. Und siehe, du wirst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tage, da dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast.”

Nur eine kurze Zeit und da ging das Wort des Engels in Erfüllung; denn es fand sich, daß Elisabeth gesegneten Leibes sei. Das fromme Frau war darüber voll Freude, dankte Gott herzlich, daß er die Schmach der Unfruchtbarkeit von ihr genommen habe, und zog sich fünf Monate lang in die Einsamkeit zurück, um unter Gebet und frommen Übungen Gott zu verherrlichen.

Genau Sechs Monate später kam der Engel Gabriel auch zu Maria, um ihr die Empfängnis von Jesus zu verkünden. Beide Frauen waren Schwanger, beide Frauen lebten im tiefen Gottesvertrauen.

Lk 1, 39-56 in der Einheitsübersetzung schreibt:

Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib.

Da wurde Elisabeth vom heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme:

Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Aber nicht nur Maria begegnet Elisabeth, nicht nur ein junges Mädchen der älteren Frau, nicht nur zwei werdende Mütter begegnen sich, nicht nur Generationen begegnen sich, auch die Kinder begegnen sich: Johannes begegnet Jesus, der Vorläufer dem kommenden Messias. Und der Erlöser begegnet seinem Wegbereiter.

Und Maria singt ihr Lied von Gott, der Unmögliches möglich macht:


Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,
und sein Name ist heilig.

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten;
er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;

er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehn.

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,

das er unsern Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.


Ich denke Geburt dieses Sohnes erlebte Elisabeth wie ein Wunder ähnlich jenem, das Sara, der Frau Abrahams, mehr als tausend Jahre zuvor widerfuhr, als sie in hohem Alter noch einen Sohn gebar. So wurde sie die Mutter von Johannes dem Täufer, der in seiner Bußpredigt auf das Kommen des Messias hingewiesen hat.

Und Maria blieb 3 Monate bei Ihrer Verwanten Elisabeth bis zur Geburt Johannes.

Am achten tage wurde das neugeborene Kind  beschnitten und ihm ein Name gegeben. Die die Menschen die dabei waren, wollten das Kind Zacharias nennen; allein Elisabeth sprach:
„Nein, sondern Johannes, d.h. Gottes Gnade, soll es heißen.”


Als sich Alle hierüber wunderten, weil Niemand in der ganzen Freundeskreis diesen Namen hatte, winkten sie dem Vater, der eine Schreibtafel zur Hand nahm und darauf schrieb:

„Johannes ist sein Name.”


In dem Augenblicke aber fing Zacharias zu reden an und vom heiligen Geiste erfüllt, stimmte er jenen herrlichen Lobgesang an:


„Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels; denn er hat sein Volk heimgesucht.”


Alle Anwesenden, welche dies sahen und hörten, wurden von heiliger Furcht ergriffen und riefen staunend aus:

„Was wird wohl aus diesem Kinde werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.”

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